Glaube, Tradition, Tattoos: Alles unter einem Bollenhut

Tradition modern interpretiert (Bildquelle: Sebastian Wehrle)

(Stuttgart/Schluchsee) – Die landestypische Tracht rund um den roten Bollenhut der Schwarzwaldmädchen ist zum spannenden Sujet zeitgenössischer Künstler geworden. Mit seiner Ausstellung „Schwarzwaldmaidli“, die ab dem 1. April 2016 bis Ende Juni 2016 im Vier Jahreszeiten am Schluchsee zu sehen ist, beweist der Fotograf Sebastian Wehrle, dass die traditionelle Trachtenmode zweifellos in die heutige Zeit passt.

„Welche Bedeutung Heimat hat, merkt man erst, wenn man einige Zeit auf Reisen war und sich mit anderen Menschen ausgetauscht hat“, sagt Sebastian Wehrle, der zunächst den traditionellen Schwarzwälder Beruf eines Kachelbaumeisters gelernt hat. Schließlich zog es ihn doch in die Ferne. Unter anderem reiste der Künstler ein Jahr lang auf dem Fahrrad durch Mexiko, um Landschaft und Menschen zu fotografieren. Seine Begeisterung für Porträts war es schließlich, die ihn auf die Idee brachte, traditionelle Trachten mit phantastischen Elementen zu kombinieren. Das erste Trachtenelement, eine „Hornkappe“, bekam er von der Oma seiner Freundin. „Ich hatte eine genaue Vorstellung des Bildes im Kopf und suchte dementsprechend die Models und weitere Trachten aus“, beschreibt der Fotograf seine künstlerische Arbeit. Tatsächlich bekommt Wehrle den vermeintlichen Gegensatz zwischen traditionellen Trachten und betont heutigen, zum Teil tätowierten und gepiercten Frauen gekonnt unter einen Hut. Dieser Kontrast ist es auch, der Diane Hergarden, Mitglied der Geschäftsleitung des Vierjahreszeiten am Schluchsee, so sehr begeistert hat, dass dem Künstler eine ganze Ausstellung im Hotel gewidmet wird: „Diese neue Interpretation von Trachten wird auch unsere Gäste begeistern“, ist sie sich sicher.